In den vergangenen Wochen haben wir wieder alle Wachstumsaktien und auch mögliche Neuempfehlungen auf Herz und Nieren überprüft. Das Ergebnis finden unsere Stuttgarter Aktienbrief-Leser auf den Seiten 12 und 13 der aktuellen Ausgabe. Kräftig mitgearbeitet haben (von links): Andreas Gooß, Dieter Beck, Heiko Wennrich, Joachim Brandmaier, Heiko Strauß, Christoph Wendling, Oliver Seibt und Patrick Brun. Letzterer hat zudem das Foto geschossen.
Lieber einmal zu oft „Nein“ sagen ...
Liebe Newsletter-Leserinnen und Leser,
wenn wir in unserem Stuttgarter Verlagshaus über Diamantenänderungen diskutieren, sind das oft lange Arbeitstage. Wir machen es uns nicht leicht, zu entscheiden, welche Aktien künftig in den elitären Kreis der Wachstumswerte aufgenommen werden sollen und welche nicht. Da werden schon im Vorfeld haufenweise Daten und Fakten studiert, Prognosen gewälzt und Analysen gesammelt – und am Ende fließt doch immer auch eine Portion Bauchgefühl und gesunder Menschenverstand mit in die Entscheidungen ein.
Im Kopf haben wir dabei natürlich auch die Ideen und Wünsche unserer Leser. Eine der zuletzt populärsten Fragen lautete: „Wann stuft ihr endlich Nvidia auf?“ Klar, dass wir den KI-Überflieger in unserer jüngsten Diamantenrunde einmal mehr unter die Lupe genommen haben. Mit dem Ergebnis: Natürlich darf man sich darüber ärgern, dass man bei Nvidia nicht längst schon mit von der Partie ist. Der Hype um Kryptowährungen, autonomes Fahren und künstliche Intelligenz hat Umsatz, Gewinn und vor allem auch die Aktie in stratosphärische Höhen getrieben.
Aber jetzt noch einsteigen? Kann man machen, jeder Börsianer ist seines eigenen Glückes Schmid und kann frei entscheiden. Eine Aufstufung auf vier Diamanten – also eine Kaufempfehlung für die nächsten 10, 20 Jahre auszusprechen –, das halten wir derzeit nach bestem Wissen und Gewissen aber nicht für vernünftig. Zu hoch erscheint uns die Fallhöhe, wenn hier die großen Erwartungen nicht erfüllt werden.
Ob wir damit richtigliegen, wird sich zeigen. Aber generell verfahren wir nach dem Motto: lieber einmal zu oft „Nein“ zu sagen, als Rohrkrepierer zu riskieren. Und gerade im Technologiesektor gehen die Entwicklungen eben oft rasend schnell vonstatten – was die Chancen, aber auch die Risiken massiv erhöht.
Apropos Chancen und Risiken abwägen: Es soll nicht eingebildet klingen, aber wenn wir mit unserer konservativen Einstellung in der Vergangenheit nicht häufiger richtig als falsch gelegen hätten, dann hätten wir keine 40 Jahre durchgehalten – dann gäbe es den Stuttgarter Aktienbrief schon längst nicht mehr. So verkehrt kann diese Vorgehensweise für Langfristanleger also vermutlich nicht sein.
In diesem Sinne Ihr |