Gilead: Startschuss für Europa

Remdesivir von Gilead gilt als eine der wenigen wirksamen Arzneien bei schweren Fällen der vom Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit. Nachdem die USA bereits im Mai eine Genehmigung für den gezielten Einsatz des Medikaments erteilt hatten, folgte nun grünes Licht von der EU-Kommission. Damit ist Remdesivir nun das erste in Europa zugelassene Mittel zur Therapie von Covid-19. Die europäischen Behörden empfehlen den Einsatz bei Patienten, die eine Lungenentzündung haben und mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt werden müssen. Hoffentlich können die Europäer sich auch mit genügend Mitteln von Gilead eindecken, denn die US-Regierung hat sich bereits einen Großteil der bis September geplanten Produktionsmenge unter den Nagel gerissen. Eine Vereinbarung zwischen Gilead und dem US-Gesundheitsministerium sieht die Lieferung von Präparaten für 500.000 Behandlungen vor. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat das amerikanische Biotechunternehmen bereits aufgefordert, entsprechende Mengen zu produzieren, so dass damit auch Deutschland und Europa beliefert werden können. Aus Unternehmenssicht ein angenehmes Problem: Wie fahre ich die Produktion entsprechend hoch, damit alle Nachfragen erfüllt werden können? Für die Aktie selbst wird der Erfolg von Remdesivir vermutlich nicht von Nachteil sein.
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