Fresenius: übertrieben verprügelt

Im Gegensatz zu manchen Industriekonzernen leidet Fresenius kaum unter der Pandemie. Die Jahresprognose hatte Vorstandschef Stefan Sturm Ende Juli aber dennoch leicht reduziert – nur um jetzt klarzustellen, dass man bei den mittelfristigen Finanzzielen trotzdem auf Kurs ist. „Wegen Corona wachsen wir in diesem Jahr etwas langsamer als geplant”, sagte der Manager in der vorab veröffentlichten Rede zur Hauptversammlung am 28. August. “Das müssen wir also in den kommenden Jahren ausgleichen. Ich sehe uns da auf einem guten Weg.” Zukäufe dürften dabei helfen. Vergangene Woche hat der Konzern drei Krankenhäuser und mehrere medizinische Versorgungszentren in Duisburg und Krefeld gekauft, auch ein Hospital in Bonn war zuletzt übernommen worden. Ein Blick auf den Aktienkurs verrät, dass dieser ebenfalls Zuwachs vertragen könnte. Die Delle aus dem Coronacrash ist zwar ausgebügelt, doch bis zum Höchstkurs besteht nach wie vor ein Aufholpotenzial von 100 Prozent. Unserer Meinung nach ist die Aktie damit übertrieben nach unten geprügelt worden, obwohl Fresenius natürlich die ein oder andere Baustelle offen hat. Wer hier einsteigt und Ausdauer zeigt, dürfte sich in einigen Jahren über deutlich höhere Kurse freuen.
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