Gilead verstärkt sich in der Krebstherapie

In den letzten Wochen hatten wir an dieser Stelle bereits einige Male über unseren Biotechfavoriten berichtet. Und erneut ist Gilead an der Börse Gesprächsthema: Der Gesundheitskonzern hat eine große Übernahme in die Wege geleitet. Für rund 21 Milliarden US-Dollar wird man den Konkurrenten Immunomedics übernehmen. Aktionäre des ebenfalls börsennotierten Unternehmens dürfen sich über eine satte Prämie von mehr als 100 Prozent freuen. Dank seiner guten Finanzlage wird Gilead die Übernahme komplett mit Barmitteln finanzieren. Mit dem Zukauf werden die Amerikaner ihr Portfolio auf dem lukrativen Gebiet von Brustkrebsmedikamenten ausweiten. Im Gegensatz zu vielen anderen Bereichen verspricht das Geschäft mit Krebsmedikamenten langfristig sichere und stabile Einnahmen. Immunomedics hat sich auf die Krebstherapie mit Antikörpern spezialisiert. Bei dieser Behandlungsmethode werden die Krebszellen direkt angegriffen, ohne gesunde Zellen zu zerstören, also anders als beispielsweise bei der Chemotherapie. Interessant dürfte vor allem das Brustkrebsmittel Trodelvy sein, im April hat Immunomedics hierfür die Marktzulassung erhalten. Derzeit laufen weitere Studien, die prüfen sollen, ob das Präparat auch zur Therapie von anderen Krebserkrankungen eingesetzt werden kann. Mit dem Deal kommt Gilead-Chef Daniel O’Day seinem Ziel einen weiteren Schritt näher, sein Unternehmen breiter aufzustellen. Mehrere Übernahmen und Beteiligungen hat er seit seiner Amtsübernahme im März 2019 bereits erfolgreich abgeschlossen. Wir rechnen fest damit, dass sich die Maßnahmen auch über kurz oder lang an der Börse bemerkbar machen werden und die Gilead-Aktie den notwendigen Schwung für ein Comeback erhält.
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