Wird H&M von der Börse genommen?
Leserfrage: Ich habe gelesen, dass die Gründerfamilie immer mehr H&M-Aktien erwirbt. Könnte es sein, dass das Unternehmen von der Börse verschwindet?
Antwort: Seit 1974 ist die schwedische Modekette an der Börse notiert. Aber tatsächlich sammelt die Familie Persson Stück für Stück ihres Konzerns wieder ein. Gründersohn Stefan Persson gilt als reichster Schwede und soll allein in den letzten zehn Jahren für etwa sechs Milliarden Euro Anteile „seines“ Konzerns von freien Aktionären zurückerworben haben. Mittlerweile gehören der Familie bereits 64 Prozent aller H&M-Aktien. Einschließlich der erweiterten Familie kommt man sogar auf 70 Prozent der Anteile und 85 Prozent der Stimmrechte. Laut Gründerenkel und aktuellem Aufsichtsratschef Karl-Johan Persson gibt es keine Pläne einer Privatisierung des Konzerns. Man kaufe einfach, weil man an das Unternehmen glaube. Doch realistisch betrachtet spricht sehr wohl einiges dafür, dass vielleicht in zwei, drei Jahren tatsächlich eine solche Maßnahme anstehen könnte. Völlig unabhängig davon empfehlen wir Aktionären, die noch in H&M investiert sind, sich von den Aktien zu trennen. Der Kurs liegt etwa auf dem Niveau von vor 20 Jahren und der Konzern hat sukzessive Marktanteile verloren. Der Gewinn dürfte 2025 etwa halb so hoch ausfallen wie vor einem Jahrzehnt. Da kann auch die sehr ordentliche Dividende von aktuell rund fünf Prozent das Bild kaum verschönern.
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