Evonik: Hin und Her mit Corona
Frage: Was halten Sie von diesem Unternehmen?
Antwort: Auf ein von der Pandemie geprägtes schwächeres Jahr 2020 blickt der Essener Chemiekonzern zurück. Der Umsatz fiel um sieben Prozent auf rund 12,2 Milliarden Euro, der Gewinn ging sogar um drei Viertel auf 465 Millionen Euro zurück. Auch wenn zu berücksichtigen ist, dass 2019 durch den einmaligen Verkauf eines Geschäftsbereichs ein hoher Sonderertrag erzielt wurde, ist nicht zu übersehen, dass die Krise in der Automobilindustrie vor allem im ersten Halbjahr ihre Spuren hinterlassen haben. Dennoch soll die Dividende mit 1,15 Euro je Aktie stabil gehalten werden, was einer Dividendenrendite von rund vier Prozent entspricht. Für das laufende Jahr ist Evonik verhalten optimistisch. Viel verspricht sich der Konzern davon, die Geschäfte mit der Spezialchemie auszubauen, etwa mit der Zulieferung von Lipiden, die zum Beispiel bei der Produktion des mRNA-Impstoffs von Biontech gegen das Covid-19-Virus eine wichtige Rolle spielen. Weiteres Wachstum sieht das Unternehmen in den Bereichen Tierfutter- und Lebensmittelindustrie, aber auch bei der Herstellung von Desinfektionsmitteln und Materialien für den 3D-Druck. Diese Perspektiven haben dem Kursverlauf der Aktie in den letzten Monaten gut getan, so dass sie sich von ihren Tiefständen von vor einem Jahr deutlich erholt und seitdem beinahe verdoppelt hat. Allerdings wurde mit Evonik seit dem Börsengang 2013 unterm Strich auch nichts verdient. Wir halten daher an unserer Bewertung mit drei Diamanten fest.
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