Ob Teenager oder Rentner …
Ob Teenager oder Rentner …
Liebe Newsletter-Leserinnen und Leser
nach unserer Börsenveranstaltung in Stuttgart sagte mir ein etwas älterer Besucher: „Klasse Vortrag, Herr Brandmaier. Hab so weit alles kapiert, nur fehlen mir leider die nötigen Jahre, um Wachstumsaktien langfristig liegen zu lassen. Da ich wahrscheinlich keine 110 Jahre alt werde, muss ich kurzfristiger handeln, brauche also schnellere Gewinne!“
Bei solchen Gedanken drängt sich mir unweigerlich eine Frage auf: Warum sollten ausgerechnet ältere Menschen, die sich an der Börse engagieren, anfangen, zu zocken, statt solide zu investieren? Da steckt meiner Meinung nach ein gewaltiger Denkfehler dahinter: Denn unsere Empfehlung, Aktien langfristig liegen zu lassen, bedeutet ja nicht zwingend einen Verzicht auf kurzfristige Kurszuwächse!
Gerade die letzten Jahre haben es doch eindrucksvoll gezeigt: Trotz Coronacrash, hoher Zinsen, Inflation sowie Ukraine- und Nahostkrieg konnte ein gut gemischtes Wachstumsdepot sehr wohl zu schnellen Kursgewinnen führen. Der zweite Denkfehler: Kurzfristig zu spekulieren bedeutet nicht, dass man automatisch schneller ans Ziel kommt. Im Gegenteil, zahlreiche Zocker müssen immer wieder trotz steigender Börsen kräftige Kursverluste in ihrem Depot in Kauf nehmen.
Der feine Unterschied zwischen beiden Vorgehensweisen: Bei kurzfristigeren Spekulationen nimmt der Aktionär ein wesentlich höheres Risiko in Kauf als mit der Wachstumsstrategie. Womit wir schon beim alles entscheidenden Knackpunkt sind: Wieso sollte ein Rentner sein über Jahrzehnte hinweg angespartes Kapital diesem erhöhten Risiko aussetzen? Zugegeben, ein junger Mensch hat perspektivisch betrachtet mehr Zeit, um einen möglichen Rückschlag auszusitzen. Doch mit spekulativen Aktien fällt eine Korrektur im Depot erfahrungsgemäß meist noch größer aus.
Ich bleibe dabei: Bei einer guten Kapitalanlage in Wachstumswerte spielt das Alter keine Rolle. Sofern das Geld nicht schnell benötigt wird. Wer heute schon weiß, dass er Kapital beispielsweise in zwei oder drei Jahren braucht, sollte damit der Börse sowieso fernbleiben. Ansonsten gilt meiner Ansicht nach für jedes Geld, das in Aktien fließt: Egal ob Teenager oder Rentner, die sauer verdienten Ersparnisse gehören nur in erstklassige Qualitätsaktien!
In diesem Sinne
Ihr
Joachim Brandmaier
und das gesamte Team vom Stuttgarter Aktienbrief
Joachim Brandmaier
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