Sysco kauft Familienunternehmen

Nahrungsmittellieferant baut Marktanteil stetig aus – Aktie hat Nachholbedarf.
Sysco ist mit Abstand die Nummer 1 in Nordamerika, wenn es darum geht, Restaurants und andere Großküchen zuverlässig mit Nahrungsmitteln zu beliefern. Trotzdem kommt das in Texas beheimatete Unternehmen laut eigenen Schätzungen lediglich auf einen Marktanteil von rund 17 Prozent – was vor allem daran liegt, dass es in der Branche von kleinen, regionalen Anbietern nur so wimmelt. Und solche Unternehmen verleibt sich Sysco gerne ein, um das Wachstum zusätzlich anzutreiben. Jüngst wurde etwa die Übernahme von Ginsberg Food’s bekannt, einem über 100 Jahre alten Familienunternehmen, das mit 300 Mitarbeitern Restaurants, Krankenhäuser und Universitäten im Bundesstaat New York zum Beispiel mit Steaks, Meeresfrüchten, Pommes oder Salatsoßen versorgt.
Das Netzwerk von Sysco wächst damit weiter – genau wie Umsatz und Gewinn des Unternehmens. Zwar ist das Tempo eher gemächlich, aber die Richtung stimmt: Im letzten Quartal kletterten die Verkäufe um 3 und der bereinigte Gewinn um 6 Prozent. Für das bis Juni laufende Geschäftsjahr erwartet das Management hier Zuwächse von 3 bis 5, beziehungsweise 5 bis 7 Prozent.
Während der Konzern an Größe und Marktmacht gewinnt, tritt die Aktie seit geraumer Zeit praktisch auf der Stelle. Das spricht in unseren Augen für Nachholpotenzial. Denn als die Anteilscheine 2022 ein Allzeithoch markiert haben, lag der Jahresüberschuss bei gut 1,3 Milliarden Euro, im laufenden Jahr dürfte dagegen erstmals die 2-Milliarden-Marke geknackt werden, der Kurs notiert aber rund 15 Prozent tiefer als damals. Darüber hinaus „liefert“ Sysco so zuverlässig Dividende wie nur wenige andere Unternehmen: Seit der Firmengründung 1969 fließt jedes Jahr mehr Geld an die Aktionäre.
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