Gut Ding will (W)Eile haben

Joachim Brandmaier (63): „Man muss nicht jeden Geschäftsbericht von vorne bis hinten durchlesen – aber je besser man die eigenen Unternehmen kennt, desto leichter fällt es in der Regel, schwierigere Börsenphasen durchzustehen.“
Gut Ding will (W)Eile haben
Liebe Leserinnen und Leser,
stellen Sie sich einmal vor, Sie stehen vor der Entscheidung, ein Haus als Geldanlage zu kaufen: 6 Sekunden denken Sie über die möglichen Risiken der Immobilie nach: Überflutungsgefahr? Erdbebengebiet? Schlimme Nachbarn? Sowas eben. 54 Sekunden schauen Sie sich dann die reinen Fakten an: Baujahr? Quadratmeter? Heizung? Auch nicht ganz unwichtig. Den Großteil Ihrer Zeit aber – nämlich 3 Minuten und 24 Sekunden – analysieren Sie, wie sich der Hauspreis in den letzten Tagen entwickelt hat. Und dann schlagen Sie zu!
Klingt alles ziemlich absurd oder? Niemand würde so jemals ein Haus kaufen! Eine Studie der New Yorker Universität hat aber kürzlich festgestellt, dass der durchschnittliche Privatanleger exakt so beim Aktienkauf vorgeht! 6 Sekunden schaut er auf mögliche Risiken, 54 Sekunden auf Fundamentaldaten und etwa dreieinhalb Minuten auf die Kursschwankungen der letzten Tage.
Zugegeben: Mein Vergleich mit dem Haus hinkt ein bisschen. Schließlich geht es da in der Regel um weit größere Summen. Erschreckend ist die Statistik trotzdem. Denn hier wird einmal mehr klar, dass viel zu viele Menschen das Thema Börse nicht als Chance begreifen, ihr Geld langfristig und solide anzulegen, sondern schlicht als Zockerei – und das dürfte hierzulande kaum anders sein. Dass man heutzutage per Fingertipp auf dem Smartphone fast gebührenfrei in Sekundenschnelle Aktien kaufen und verkaufen kann, ist da auch nicht unbedingt förderlich.
Verstehen Sie mich richtig: Man muss nicht zwingend wochenlang Bilanzen wälzen, Quartalszahlen aufdröseln und Branchenprognosen studieren, bevor man eine Aktie kauft. Für diese „lästige“ Arbeit haben Sie ja uns – Ihren Stuttgarter Aktienbrief. Aber am Ende sollte sich trotzdem jeder Anleger stets noch seine eigenen Gedanken machen und verstehen, in was er sein hart verdientes Geld überhaupt steckt. Denn: Je besser man „seine“ Unternehmen kennt und je überzeugter man von den Perspektiven ist, desto eher steht man auch hinter dem Investment in Phasen, in denen es an der Börse mal drunter und drüber geht. Phasen wie im April. Wohl dem, der da nicht vor lauter Panik auf den Verkaufsknopf der Broker-App gedrückt hat – denn die Erholung kam mal wieder schneller als gedacht.
Ich bin überzeugt: Wer sich mit seinen Unternehmen wohlfühlt, der hält solch turbulente Zeiten einfach leichter aus. Genau wie ein zufriedener Hausbesitzer, der nicht gleich beim ersten Hagelschaden zum Hörer greift und den Makler bestellt.
In diesem Sinne
Ihr

Joachim Brandmaier
PS: „Sell in May“ wäre dieses Jahr übrigens mal wieder keine gute Idee gewesen. Der Mai war gemessen am S&P 500 der beste Mai seit 1990! Was einmal mehr zeigt, was von solchen Börsen-Bauernregeln zu halten ist …
Noch kein Leser des Stuttgarter Aktienbriefes, der Pflichtlektüre für Langfriststrategen, in Krisenzeiten auch das “Beruhigungsblätte aus Stuttgart” genannt? Dann machen Sie doch einfach nur mal zur Probe mit! Unser Testangebot finden Sie hier …
Leser zu Besuch in Stuttgart:

Beim Wein sind die Prozente sicher …
Sehr geehrter Herr Brandmaier, sehr geehrtes Börse-Aktuell-Team, ich bin mittlerweile auch schon ein paar Jahre treuer Leser ihres (immer wieder) sehr guten Aktien-Briefes. Letzten Freitag habe ich wie gewohnt und schon mit voller Sehnsucht auf den aktuellen Aktien-Brief von Ihnen gewartet, diesen dann auch erhalten und voller Spannung und Freude durchstudiert. Einen Tag später, am Samstag-Abend bin ich nach Stuttgart, besser gesagt nach Fellbach gefahren und habe eine Kollegin besucht. Es gab zum Abendessen frischen Spargel, mit Kartoffeln und Lachs. Sowie einen sehr sehr guten Weißwein. Als ich auf das Flaschenetikett sah, musste ich gleich zweimal hinschauen und ich wusste sofort, dass dies ein Wein von Ihrem Lieblings-Weingut ist. Am Sonntag Nachmittag sind wir dann zur Grabkapelle am Rotenberg gefahren und haben diese und auch das Weingut-Collegium gleich nebendran angeschaut. Selbstverständlich habe ich mir als Treue-Prämie das “Fläschle Wein” wieder gesichert. Sehr fein. Machen Sie Herr Brandmaier und Ihr gesamtes Team bitte genauso weiter. Ihr Aktienbrief ist einfach top! Mit den besten Grüßen aus dem Donautal, Günther Maier
An der Börse wird nicht geklingelt
Sehr geehrter Herr Brandmaier, herzlichen Dank für den letzten herzerfrischenden Leitartikel zum Thema „Rabattaktion“ der Börse. Es ist richtig, es klingelt niemand, wenn es an der Börse wieder aufwärts geht. Im April gab es wieder gute Gelegenheiten günstig nachzukaufen. Als wenn ich es hätte Leuten gehört, so konnte ich speziell bei Trane, Parker-Hanifin und Novo Nordisk zuschlagen und bereue den „überhasteten“ Nachkauf in keineswegs. Es gibt immer wieder diese Gelegenheiten und als Langfristanleger muss man halt immer auf der Lauer liegen, wenn im „Weißen Haus“ der weiße alte Mann wieder keine weisen Entscheidungen trifft. Aber das ist halt das „Salz in der Suppe“ und erfreut mich als Anleger. Michael S., aus Pullach
Danke für die Aufholpotenzialliste
Hallo Herr Brandmaier und Team, ich habe zu den Ausverkaufspreisen die nachfolgenden Aktien gekauft: NIKE zu 48 Euro, heute 55 Euro. NOVO Nordisk zu 55 Euro, heute bei 66 Euro. Dabei war mir Ihre Aufholpotenzialliste wirklich eine sehr gute Hilfe. Bei meiner Bank bekomme ich so etwas leider nie. Viele Grüße und macht weiter so. Reinhard S. aus Böblingen
Wir bleiben weiterhin optimistisch
Lieber Herr Brandmaier! Mein Mann und ich sind Ihnen sehr dankbar, dass sie uns vor ca. 30 Jahren mal ein Werbeblatt für den Stuttgarter Aktienbrief zukommen ließen. Seid dem haben wir uns diese Anlagestrategie verinnerlicht und es ging mit unserem Aktiendepot aufwärts. Wir haben viele Turbulenzen miterlebt und gelernt ganz ruhig zu bleiben und diese auszusitzen. Danach ging es immer wieder aufwärts. Da wir ja Aktienanteile von mehreren Unternehmen gekauft haben, können wir auch bei Turbulenzen (die Börse ist ja kein Sparbuch) weiterhin ruhig schlafen. Wir bedanken uns für Ihre Expertise die für uns weiterhin sehr wichtig ist. Trotz dieser zur Zeit verrückten Welt bleiben wir weiterhin optimistisch. Barbara K. aus Eberswalde
Ihre Meinung interessiert mich:
Haben Sie Fragen, Anregungen aber auch Kritik? Schreiben Sie mir! Mail an Joachim Brandmaier
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