Commonwealth Bank

Die Coronapandemie sorgt auch in der australischen Wirtschaft für große Verwerfungen. Um dafür gerüstet zu sein, hat die Commonwealth Bank diese Woche ihre Risikovorsorge für faule Kredite um 1,5 Milliarden australische Dollar auf 6,4 Milliarden aufgestockt. In die roten Zahlen rutscht die Großbank deshalb aber nicht, unterm Strich blieben im jüngsten Quartal 1,3 Milliarden Dollar Gewinn. Analysten gehen inzwischen dennoch mehrheitlich davon aus, dass das Finanzinstitut Einschnitte bei der Dividende machen wird. Die im März gezahlte Zwischendividende lag noch unverändert bei zwei Austral-Dollar je Aktie. Bei der im September fälligen Schlussdividende (das Geschäftsjahr endet im Juni) könnte es jedoch eine Kürzung geben; auch weil die zuständige Bankenaufsicht die Institute dazu drängt, das Geld beisammenzuhalten. Im Durchschnitt erwarten die Experten für das Gesamtjahr eine um fast 30 Prozent niedrigere Ausschüttung. Ob es tatsächlich so weit kommt, bleibt aber abzuwarten. Diese Woche hat die Commonwealth Bank jedenfalls mit einem Milliardendeal ihre Bilanz gestärkt: Für 1,7 Milliarden australische Dollar wird die Mehrheit der Vermögensverwaltungstochter Colonial First State an die Investmentgesellschaft KKR verkauft. Die Commonwealth Bank will sich künftig auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und hatte sich deshalb bereits vom Bereich Fondsmanagement getrennt. Die Commonwealth-Bank-Aktie hat im Zuge der Krise kräftig Federn lassen müssen; von über 90 Dollar ging es runter auf aktuell etwa 60 Dollar. Wir sind jedoch davon überzeugt, dass die Bank die schweren Zeiten meistern wird – und selbst eine Dividendensenkung um ein Drittel wäre angesichts der Höhe der Rendite zu verschmerzen. Wer die Aktie im Depot hat, kann durchaus einen Nachkauf in Erwägung ziehen.
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