Disney schraubt Prognose rauf!

Unterhaltungsriese plant neuen Freizeitpark in Abu Dhabi.
Dass ein Unternehmen dieser Tage seine Jahresprognose erhöht, ist alles andere als selbstverständlich – Walt Disney hat es getan und damit für eine handfeste Überraschung an der Wall Street gesorgt. Der Mediengigant rechnet nun für das bis September laufende Geschäftsjahr mit einem Plus des bereinigten Gewinns von 16 Prozent, was rund doppelt so viel ist, wie bisher erwartet. Ausschlaggebend für die deutlich höhere Prognose sind das florierende Freizeitparkgeschäft sowie die Entwicklung der Streamingtöchter: Die Parks in Florida und Kalifornien waren zuletzt stark frequentiert und außerdem haben die Besucher vor Ort mehr Geld ausgegeben. Auch das Kreuzfahrtgeschäft läuft gut – unter anderem, weil im Dezember mit der „Disney Treasure“ (gebaut von der deutschen Meyer Werft) ein weiterer Luxusliner in See gestochen ist. Im Streaming-Bereich wächst derweil die Abonnentenzahl trotz Preiserhöhungen; was der Sparte nun das vierte Quartal hintereinander schwarze Zahlen beschert hat. Die Töchter Disney+ und Hulu gewannen im jüngsten Drei-Monats-Turnus 2,6 Millionen Nutzer und kommen nun auf über 180 Millionen.
Darüber hinaus kündigte Disney-Boss Bob Iger den Bau eines neuen Freizeitparks an. Entstehen soll er auf der Yas-Insel im Emirat Abu Dhabi, wo es bereits eine Formel-1-Strecke und andere Freizeiteinrichtungen gibt. Bis zur Fertigstellung werden mindestens fünf Jahre vergehen – es ist der erste neue Park seit der Eröffnung des Shanghai-Disney-Resorts 2016. Geld kosten wird Disney das Ganze übrigens nicht, die Investitionen trägt die Miral Group aus Abu Dhabi. Disney wird aber natürlich bei der Planung mitwirken und später Lizenzgebühren und einen Teil der Eintrittsgelder kassieren.
Alles andere als ein Vergnügen war hingegen in den letzten Jahren die Entwicklung der Disney-Aktie. Zwar hat ihr die jüngste Prognoseerhöhung ein zweistelliges Kursplus beschert, vom ehemaligen Höchststand ist sie aber nach wie vor weit entfernt. Unserer Ansicht nach leistet Vorstandschef Iger aber gute Arbeit, um den Traditionskonzern wieder zu alter Stärke zurückzuführen. Und das sollte früher oder später auch wieder für deutlich höhere Kurse sorgen.
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