BHP will sauberer werden – und davon profitieren

Rechnet man die direkten und indirekten Treibhausgasemissionen zusammen, belastet BHP die Umwelt stärker als das ganze Land Australien. In seinen über die Welt verstreuten Minen, den gigantischen Lastwagen und Baggern wird vor allem viel Diesel verbraucht, noch mehr Emission entstehen aber durch die Nutzung der Förderprodukte wie Kohle, Öl und Gas. Doch BHP will sauberer werden – und in seiner Branche Maßstäbe setzen. Schon der vorherige Vorstandschef Andrew Mackenzie legte vergangenes Jahr ein 400 Millionen Dollar schweres Programm auf, um die Emissionen zu senken. Seinem Nachfolger Mike Henry, der am 1. Januar sein Amt angetreten hat, reicht das nicht aus. Er hat den Investitionsplan auf vier Milliarden Dollar verzehnfacht. Damit will er den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 um mindestens 30 Prozent verringern. Auch Teile der Vorstandsgehälter sollen an das Erreichen von Umweltzielen gekoppelt werden. BHP will nun in seinen Minen immer mehr Strom aus erneuerbaren Quellen nutzen und seine Fahrzeugflotte sowie Maschinen auf Elektro umstellen. Allein für den Energiebedarf von BHP sollen nun neue Wind- und Solarparks errichtet werden. Vom generellen Wandel zu sauberer Energie will BHP freilich auch selbst profitieren. Kupfer und Nickel etwa, die der Konzern abbaut, dürften in einer sehr viel stärker „elektrisierten“ Welt massiv nachgefragt werden. Dass es dem Konzern aber auch jetzt schon verhältnismäßig gut geht, zeigt die Gewinnentwicklung: Im bis Juni 2021 laufenden Geschäftsjahr wird sich der Überschuss Schätzungen zufolge auf neun Milliarden Dollar belaufen – es wäre der höchste Gewinn seit sieben Jahren.
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